Kurzkommentar; Schelach Lecha (Nummeri 13 – 15)
Gott weist Mose an zwölf Kundschafter los zu schicken, um das Verheißene Land auszukundschaften (Nummeri 13ff).
Die Kundschafter berichten Mose kurz gesagt: Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass das Land wundervoll ist. Es “fließt über von Milch und Honig” (Numeri 13,27). Um das zu belegen, bringen die Kundschafter eine Weintraube mit, so groß, dass zwei Männer gebraucht werden, um den Stock zu tragen, an den sie angehängt war (Numeri 13,27). Bis heute tragen zwei Männer eine Weintraube im offiziellen Wappen des Israelischen Ministeriums für Tourismus.
Die schlechte Nachricht ist, das das Land uneinnehmbar ist. Die Menschen sind gigantisch und wir werden ihnen wie Grashüpfer vorkommen.
Die Menschen klagen bitterlich, dass sie in der Wüste sterben werden.
So wie damals, als die Israeliten das Goldene Kalb gemacht hatten, ist Gott so verärgert über das fehlende Vertrauen, dass er sie vernichten will. Aber erneut steht Mose zwischen dem Volk und Gottes Ärger. Die Momente, in denen er Gottes Wut widersteht, sind Moses beste Stunden. Obwohl Gott ihm verspricht Mose mit einem neuen, besseren Volk zu ehren, will Mose es nicht haben. Mose besteht darauf: “Das ist dein Volk, das du aus Ägypten befreit hast. Du kannst sie nicht zerstören.”
Moses und Gott sind Partner.
Sie stärken sich gegenseitig.
Ich hoffe, das gilt auch für uns. Wenn das Leben am schwierigsten ist, hören wir hoffentlich eine Stimme in uns – ich nenne sie Gott – die uns drängt, weiter zu machen. Es ist ein Stimme, die uns beschwört an uns selbst zu glauben und, dass unser Leben einen Sinn hat.
Ich glauben, dass unsere Beziehung zu Gott, so wie in unserem Ewigen Bund, gegenseitig ist. Durch unsere gottähnlichen Taten des Mitgefühls und des Teilens inspirieren wir Gott zu Mitgefühl, ganz so wie Mose es tat.
Translation: with thanks to Pastor Ursula Sieg