Kurzkommentar zu Parascha Naso (Numeri 4-7)
Der Toraabschnitt dieser Woche spricht die an, die sich freiwillig das Nasiräer-Gelübde auferlegt haben, üblicherweise für eine begrenzte Zeit.
Der Text scheint weit entfernt von unserer gegenwärtigen Lebenssituation, aber er wirft eine auch heute wichtige Frage auf.
Die, die das Nasiräer-Gelübde auf sich nahmen, durften sich auf keinem Fall einem Toten nähern, nicht mal einen nahen Angehörigen betrauern. Sie durften ihr Haar nicht schneiden oder den Bart rasieren, Wein oder starke Getränke durften sie nicht mittrinken.
Die Tora sagt ganz klar, dass der Sinn des Nasiräer-Gelübdes ist, die Person “Heilig für den -EwigEinen” zu machen (Numeri 6,8).
Wir wundern uns zurecht. Wie kann das Auferlegen dieser strengen Verbote eine Person heiliger für Gott machen, als sie vorher war?
Ich finde keine Antwort, aber das macht nichts.
Die wichtigere Frage ist: Was können wir heute tun, selbst mehr “heilig für den EwigEinen” zu werden? Was können wir tun um uns selbst zu inspirieren unsere Bündnis-Verpflichtungen als Nachkommen Abrahams und Sarahs zu erfüllen: “Sei ein Segen !” (Genesis 12,2), “mach dir Gottes Weisungen zueigne und sei ihrer würdig” (Genesis 17,1) und unser Bestes zu tun und unsere Kinder und Enkel lehren ihr Bestes zu tun, um die Welt mit “Tzedakah (Gerechtigkeit) und Mishpat (Rechtschaffenheit) zu füllen (Genesis 18,19)!”
Sicherlich haben sich die Mittel der Selbstinspiration durch die Jahrtausende geändert, aber das Ziel bleibt das gleiche.
Wie versuchen dem Bild Gottes, nach dem wir geschaffen sind, näher zu kommen und unsere Begabungen, mit denen Gott uns gesegnet hat, einzusetzen für eine gerechtere, fürsorgendere und mitfühlendere Gemeinschaft aller Kinder Gottes.
Translation: Pastor Ursula Sieg