Kurzkommentar zum Tora-Abschnitt Behar (Levitikus 25, 1 . 26.2)
Wie verrückt suchte ich im Internet die Worte von Yitzhak Rabin, eingemeißelt in meine Erinnerung, aber offensichtlich vergessen von Google ob seinen bedeutenderen Reden.
Es war im Juli 1974. Rabin sprach vor dem Kongress und beschrieb wortreich, wie er als Kind die Worte auf der Liberty Bell in ihrem Hebräischen Wortlaut lernte: “U `kratem dror ba-aretz L`chol yoshveha – Proclaim liberty throughout the land to all of its inhabitants (Levitikus 25,10) – Verkündet Freiheit allen Bewohnern des Landes!”
Rabin zeigte auf, dass diese zentrale Grundlage der Demokratien
von Amerika und Israel aus der Tora-Lesung dieser Woche stammt.
Leicht gesagt, aber schwer umzusetzen
Wie jüngste Ereignisse von Ferguson bis Baltimore in den USA und Demonstrationen in Tel Aviv und Jerusalem in Israel belegen, bleiben sowohl die 238 Jahre alte USA wie das 67 Jahre alte Israel hinter diesem Ziel zurück. Obwohl keines der beiden Länder seine hehren Ziele erreicht hat, versäumt keines, seine Ideale hoch zu halten. Es ist leicht von einer gerechten, fürsorglichen und mitfühlenden Gesellschaft zu reden, aber schwer sie zu erreichen. Wie leicht kann man Verzweiflung und Trauer nachgeben, wenn wir uns in der Welt umsehen. Viele tun es. Aber ist es nicht in jedem Fall besser, etwas zu tun, wie wenig auch immer, um die Welt auf den Tag zu zubewegen, an dem es heißen wird: “Sie sollen nicht verletzten noch zerstören auf meinem Heiligen Berg” (Jesaija 11,9).
Wir alle müssen tun, was wir können
Wir mögen nicht Krebskranke heilen, aber wir können Hungernden zu essen geben. Wir werden nicht den Weltfrieden herstellen, aber wir können einem Kind das Lesen beibringen. Möglichkeiten gibt es zuhauf. Wenn wir die Kerzen anzünden um den Schabbat des Friedens und der Freude in unser Leben einzuladen, lasst uns darüber nachdenken, wie wir eine Kerze anzünden können, die Frieden und Freude in das Leben anderer bringt.
Translation: Pastor Ursula Sieg
Danke, Pastorin Sieg!
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