Ich will gehen!

Kurzkommentar zum Wochenabscnitt Hayye Sahra (Genesis 23:1-25:18)

„Ich will gehen!“ Mit diesen Worten verändert Rebecca – und im weiteren Sinne die Tora – die Richtung der Geschichte der Menschheit.

Abraham ist jetzt alt und weiß, dass die Zukunft des flügge werdenden Bundes, den er mit Gott eingegangen ist, davon abhängt, die richtige Frau für Isaak zu finden.

Er sendet seinen vertrauenswürdigen Diener (den der Midrasch einstimmig mit Eliezer aus Genesis 15 identifizieren) nach Haran und sagt ihm: Finde die richtige Frau und bring sie hierher zurück ins Verheißene Land.

Mit Gottes Hilfe und nach einem genialen Test am Brunnen, wählt Eliezer Rebecca. Er geht dann zu ihrem Bruder und Vormund, Laban, um um ihre Hand anzuhalten. Laban ist einverstanden, aber bevor Rebecca geht, fragt er, ob sie einverstanden ist.

Die Tora mach daraus keine große Sache, aber es ist ein erdbebenartiger Präzedenzfall im jüdischen Recht: Eine Frau kann nicht ohne ihre Zustimmung verheiratet werden.

Der Tora-Abschnitt endet mit den aufschlussreichen Worten: „Und Isaak liebte sie und fand bei ihr Trost nach dem Tod seiner Mutter.“

Nach meiner Erfahrung als Rabbiner bedeutet der Tod eines Elternteils oft großen Stress für eine Ehe. Manchmal ist der Partner einfach nicht in der Lage das Maß des Schmerzes zu erfassen, den der Trauernde fühlt. Manchmal kann er oder sie einfach nicht die richtigen Worte finden, um auf die Bedürfnisse dessen einzugehen, der einen Verlust erlitten hat. Ich habe Ehen deswegen zerbrechen sehen.

Der kurze Satz macht klar, dass ihre Ehe stark war und Rebecca Isaaks Bedürfnisse erfüllt.

Der Tora-Abschnitt der nächsten Woche wird zeigen, dass Rebecca von den beiden bei weitem den stärkeren Charakter hat. Aber diese Unabhängigkeit und Stärke offenbart sich schon in ihrer Antwort (im Hebräischen ein Wort) auf die Frage ihres Bruders: „Bist du damit einverstanden, mit diesem Mann zu gehen und dein Leben weit weg von Zuhause zu führen?“ Sie antwortet: אלך – ay-lech – Ich will gehen!“

Translation: with thanks to Pastor Ursula Sieg

I Will Go

Quick Comment, Parashat Hayye Sarah, (Genesis, Chapters 23:1-25:18)

“I will go.” With these words Rebecca—and by extension the Torah—changed the course of human history.

Abraham is now old and knows the future of the fledgling Covenant he has established with God depends on finding just the right wife for Isaac. He dispatches his trusted servant (whom the Midrash unanimously concludes is Eliezer of Genesis 15) to Haran and says find the right woman and bring her back here to the Promised Land.

With God’s help and after an ingenious test at the well, Eliezer chooses Rebecca. He then goes to her brother and legal guardian, Laban, to ask for her hand. Laban agrees, but before Rebecca leaves, he asks and receives her consent

Torah does not make a big deal of it, but it set an earth shaking legal precedent in Jewish law. A woman cannot be married without her consent.

The episode ends with the instructive words, “And Isaac loved her and found comfort in her after the death of his mother.”

In my experience as a rabbi I have found the death of a parent often imposes great stress on a marriage.

Sometimes he or she is simply not able to respond in a way that meets the acute emotional needs of the one who suffers a loss. I have seen marriages fall apart surrounding this issue.

The last sentence of the story tells us that the marriage was strong, and Rebecca met Isaac’s needs well.

Next week’s portion will reveal that Rebecca was by far the stronger character of the two, but that independence and strength revealed themselves in her (one-word in Hebrew) answer to her brother’s question, “Do you consent to go with this man, and live your life far away from home? She answered, “אלך I will go!”